Schauplatz und Problem
Die gefährlichen Stoffe Toluol und stickstoffhaltiges NMP werden weltweit in sehr großem Umfang als Lösungsmittel beispielsweise in Farben, Lacken und Medikamenten verwendet. Die EU untersucht, ob die Verwendung dieser Stoffe (Hunderttausende bis Millionen Tonnen jährlich), die als gesundheitsschädlich für die damit arbeitenden Menschen gelten, eingeschränkt werden kann.
Lösung
Im Rahmen des EU-BBI-Projekts RESOLVE entwickelt Wageningen Food & Biobased Research zusammen mit der University of York und einem multinationalen Konsortium sichere Alternativen für Toluol und NMP mit technisch ähnlichen Eigenschaften. Bei der Suche nach Alternativen werden in der Regel Stoffe mit einer ähnlichen Molekularstruktur wie Toluol und NMP in Betracht gezogen. Verständlich, denn die Verwendung dieser Alternativen im derzeitigen Produktionsprozess ist relativ einfach. Dennoch ist es schwierig, auf diese Weise sichere Alternativen zu entwickeln, denn die Toxizität von Substanzen hängt mit ihrer Molekularstruktur zusammen. RESOLVE zielt darauf ab, Alternativen mit einer völlig anderen chemischen Struktur zu entwickeln und dabei die chemischen Funktionsgruppen zu vermeiden, die Toluol und NMP gefährlich machen.
Ergebnisse
Forscher von Wageningen Food & Biobased Research und der University of York haben eine Reihe von vielversprechenden biobasierten Plattformchemikalien identifiziert, die in hochwertige Lösungsmittel umgewandelt werden können. Sie haben kohlenhydratreiche Restströme im industriellen Maßstab als Ausgangsmaterial untersucht und festgestellt, dass zum Beispiel Zuckerrübenschnitzel verwendet werden können. Sie erwarten, dass die biobasierten Alternativen 2019 oder 2020 im Pilotmaßstab getestet werden können. Dann wird sich auch zeigen, ob ihre Herstellung technisch und wirtschaftlich machbar ist.