Luftverschmutzung am Flughafen Kopenhagen

Luftverschmutzung am Flughafen Kopenhagen

Ziel

Ziel dieser Lösung war es, die Luftverschmutzung für Beschäftigte am Flughafen Kopenhagen in Dänemark zu minimieren.

Zielgruppen und Umfeld

Die Zielgruppe dieser Lösung waren Beschäftigte am Flughafen Kopenhagen. Viele dieser Beschäftigten waren besorgt über die hohe Prävalenz von schweren Krankheiten, einschließlich Krebs, unter ihren Kollegen. Die Hauptursache für diese Gesundheitsprobleme ist die Luftverschmutzung am Arbeitsplatz, da die Beschäftigten beispielsweise den ganzen Tag über Flugzeugabgasen, Treibstoffemissionen und Staubpartikeln ausgesetzt sind. Mehrere Beschäftigte zogen sogar in Erwägung, ihre Arbeit am Flughafen aufzugeben. Im Jahr 2008 wurde der erste Krebsfall unter den Beschäftigten diagnostiziert, und die Zahlen steigen seither an. Daher wurde das Bewusstsein für das Problem geschärft, und es musste eine Lösung für die Luftverschmutzung am Flughafen Kopenhagen gefunden werden.

Steps

  1. Das Problem der Luftverschmutzung auf dem Kopenhagener Flughafen wurde besonders bekannt, als das Nationale Amt für Arbeitsunfälle in Dänemark den ersten Krebsfall eines Flughafenbeschäftigten meldete, der auf arbeitsbedingte Luftverschmutzung zurückzuführen war. Am Flughafen Kopenhagen wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich aus Managern des Flughafens Kopenhagen, den am Flughafen tätigen Unternehmen und den Gewerkschaften, die die Beschäftigten vertreten, zusammensetzte. Die Arbeitsgruppe wurde vom Flughafen selbst koordiniert.
  2. Forscher der Abteilung für Umweltwissenschaften an der Universität Aarhus wurden beauftragt, Messungen zur Luftverschmutzung durchzuführen (2009). Auch die Vereinigte Föderation Dänischer Arbeitnehmer (3F) beauftragte einen Spezialisten für Luftverschmutzung vom Dänischen Ökorat mit der Beratung der Arbeitsgruppe. In einem ersten Bericht aus dem Jahr 2010 wurde eine gefährlich hohe Konzentration von ultrafeinen Partikeln (UFP) in der Luft festgestellt. Die meisten dieser Partikel können als polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs), flüchtige organische Verbindungen (VOC), anorganische Gase wie Schwefeldioxid (SO2) und Stickoxide (NOx) sowie Feinstaub (PM) eingestuft werden. Ein Schlüsselelement dieser Analysen war, dass insbesondere ultrafeine Partikel zu den Gesundheitsproblemen der Beschäftigten beizutragen scheinen, während diesen Partikeln im Vergleich zu größeren Partikeln weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Ultrafeine Partikel können im Körper übertragen werden, direkt ins Blut gelangen und möglicherweise auch das Gehirn erreichen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ultrafeine Partikel eine große und bis dahin unterschätzte Gefahr für die Gesundheit der Beschäftigten darstellen. Dies lenkte den Fokus der Arbeitsgruppe auf die Suche nach Lösungen für die Luftverschmutzung durch ultrafeine Partikel.
  3. Die Arbeitsgruppe nahm an mehreren Brainstorming-Workshops teil, um Lösungen zu finden. Einige Lösungen wurden sofort umgesetzt, andere wurden erforscht und auf ihre Wirksamkeit in Bezug auf Umweltverschmutzung und Sicherheit geprüft. Insgesamt wurden 25 Projekte entwickelt, die sich auf vier Hauptbereiche verteilen: Verhalten, Bodenausrüstung, Standtechnik und -betrieb, Forschung und Analyse. Beispiele für diese Projekte sind: Verhaltenskampagnen und Flyer wie die Kampagne „Schalten Sie den Motor aus“ mit Schwerpunkt auf Fahrzeugen, Vorschriften für die Verwendung von Hilfstriebwerken (APU), die Vorschrift, dass Flugzeuge nur mit einem Triebwerk rollen dürfen, ein höherer Anteil umweltfreundlicher Fahrzeuge mit weniger Abgasen, die Anbringung von Partikelfiltern an Maschinen usw. Alle Beispiele sind in dem Bericht aufgeführt (siehe Anhang).
  4. Parallel zur Umsetzung dieser Neuerungen wird eine Kohortenstudie durchgeführt, um die Prävalenz schwerer Erkrankungen, einschließlich Krebs, unter den Beschäftigten am Flughafen Kopenhagen zu untersuchen. Das Projekt wird auch in Zukunft weitergeführt.

Finanzierung

Dieses Projekt wurde vom Flughafen Kopenhagen finanziert.

Gelernte Lektionen

  • Es ist wichtig, innerhalb Ihrer Organisation (z. B. am Flughafen) einen Ausschuss einzurichten, der sich mit den UFP befasst. In diesem Ausschuss müssen alle relevanten Interessengruppen vertreten sein, um eine wesentliche Veränderung zu erreichen. Zu den relevanten Interessengruppen in diesem Projekt gehörten die Flughafenleitung, die am Flughafen tätigen Unternehmen, die Gewerkschaften und die Forscher.
  • Bevor Lösungen gefunden werden, ist es wichtig, das Ausmaß des Problems der Luftverschmutzung in Ihrem Umfeld zu erfassen. Es wird empfohlen, zunächst das UFP-Niveau zu überwachen, und zwar über die Jahreszeiten hinweg, da sich die Ausstattung und die Luftqualität saisonal ändern.
  • Wenn Sie eine Strategie für den Wandel entwickeln, sollten Sie einen Plan mit Fristen und spezifischen und messbaren Zielen aufstellen.
Veröffentlicht November 29, 2017
Relevanz
Betroffene(s) Kanzerogen(e):
Betroffene(r) Sektor(en): https://stopcarcinogensatwork.eu/de/sector/transport-und-lagerung/
Über diesen Fall
Unternehmen:
The United Federation of Danish Workers (3F)
Land:
Dänemark
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Lars Brogaard
Allgemeine Fakten

Fakten über krebserregende Stoffe:

  • Die direkten Kosten der Exposition gegenüber Kanzerogenen am Arbeitsplatz werden europaweit auf 2,4 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.
  • Jedes Jahr erkranken etwa 120.000 Menschen an Krebs, weil sie bei der Arbeit Kanzerogenen ausgesetzt sind.
  • Jährlich sterben mehr als 100.000 Menschen an berufsbedingtem Krebs.
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