Arbeitgeber sind oft motiviert, die Exposition ihrer Beschäftigten gegenüber Gefahrstoffen zu minimieren, wissen aber oft nicht, wo sie anfangen sollen. Daher hat die niederländische Arbeitsaufsichtsbehörde ein Beurteilungsinstrument für Arbeitgeber entwickelt, mit dem sie überprüfen können, ob ihr Unternehmen sicher und gesundheitsgerecht mit Gefahrstoffen arbeitet, und mit dem sie Folgemaßnahmen einleiten können. Das Tool ist sowohl auf Englisch als auch auf Niederländisch verfügbar.
Schauplatz und Problem
Die Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass die Exposition der Beschäftigten gegenüber gefährlichen Stoffen, von denen krebserregende und erbgutverändernde Stoffe eine Untergruppe bilden, unter einem bestimmten Grenzwert liegt. Im Idealfall sollte die Exposition so niedrig wie möglich sein, um die Häufigkeit berufsbedingter Krebserkrankungen zu minimieren. Ein Problem für die Unternehmen ist jedoch, dass sie nicht wissen, was sie tun sollen. Wo soll man anfangen?
Lösung
Ein guter Ausgangspunkt ist das Selbstbewertungsinstrument für die Arbeit mit Gefahrstoffen. Dieses Tool leitet Arbeitgeber bei der Selbstbewertung an und ist benutzerfreundlich. Es führt Schritt für Schritt durch den Prozess und zeigt auf, welche Aktionspunkte ein Unternehmen ergreifen muss. Außerdem enthält es bei jedem Schritt nützliche Links, zum Beispiel zu Listen mit krebserregenden, mutagenen oder reproduktionstoxischen Stoffen oder zu Websites, auf denen Grenzwerte erläutert werden. Die Aufsichtsbehörde hat keinen Zugang zu den von den Benutzern bereitgestellten Informationen. Dieses Instrument ermöglicht es Arbeitgebern, ihren Umgang mit Gefahrstoffen auf einfache Weise zu überprüfen und zu verbessern und zu einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung beizutragen.
Ergebnisse
- Mindestens 25 % der Unternehmen, die mit gefährlichen Stoffen arbeiten, sind mit dem Selbstbewertungsinstrument vertraut und nutzen es häufig.
- Bewährte Verfahren werden von der Arbeitsaufsichtsbehörde unter www.inspectiefocus.nl veröffentlicht.
Gelernte Lektionen
- Dieses Instrument verdeutlicht die Folgemaßnahmen von Unternehmen, um sicher mit gefährlichen Stoffen zu arbeiten. Es zeigt, was zu tun ist, nicht wie.
- Unternehmen, Branchenverbände und die Arbeitsaufsicht müssen sich in Bezug auf gefährliche Stoffe abstimmen. Dies kann durch einen Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen erreicht werden.
- Die Methodik der Selbstinspektion ist für kleine Unternehmen zu komplex, so dass bewährte Verfahren für diese Zielgruppe besonders wertvoll sind.