Vorschlag der niederländischen Chemieindustrie, mehr zu tun als gesetzlich vorgeschrieben

Vorschlag der niederländischen Chemieindustrie, mehr zu tun als gesetzlich vorgeschrieben

Art der Maßnahme: Organisatorisches

Der Vorschlag

Der Verband der niederländischen chemischen Industrie (VNCI) hat einen Vorschlag zur Verbesserung der Arbeitshygienepolitik in den Niederlanden im Hinblick auf die Exposition gegenüber kanzerogenen Stoffen vorgelegt. Die Initiative fordert die Unternehmen auf, einen Ansatz zu entwickeln, um die Exposition auf einen idealen Zielwert zu reduzieren, der unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert liegt. Damit wird ein gesundheitsorientierter Ansatz für die Exposition gegenüber kanzerogenen Stoffen am Arbeitsplatz anstelle eines gesetzlich vorgeschriebenen Ansatzes befürwortet. Ermutigend an dieser Initiative ist, dass der Vorstoß zur Begrenzung der Exposition seinen Ursprung im Chemiesektor selbst hat.

Die derzeitige niederländische Politik in Bezug auf Kanzerogene lautet wie folgt:

  1. Der niederländische Expertenausschuss für Arbeitssicherheit legt zwei jährliche Risikowerte fest:
    • Maximaler Wert: Eine Exposition über diesem Wert ist sehr riskant.
    • Idealer Zielwert: Eine Exposition unterhalb dieses Wertes ist unbedenklich.
  2. Der Minister legt einen Schwellenwert fest, der zwischen dem maximalen und dem idealen Zielwert liegt, und stützt sich dabei auf den Rat mehrerer Experteninstitutionen zur Machbarkeit. Dieser Schwellenwert ist gleich oder niedriger als der europäische Grenzwert

Die niederländische Arbeitsaufsichtsbehörde prüft, ob die Exposition in den Unternehmen unterhalb des gesetzlich festgelegten Schwellenwerts liegt. Ein Nebeneffekt dieses Ansatzes ist jedoch, dass die Unternehmen nicht dazu aufgefordert werden, die Exposition noch weiter zu reduzieren, wenn der gesetzliche Schwellenwert nicht überschritten wird. Dadurch ist es höchst unwahrscheinlich, dass die Exposition jemals unter dem idealen Zielwert liegt.

Lösung

Der VNCI schlägt vor, die Unternehmen zu verpflichten, einen Aktionsplan zu erstellen, wie die Exposition nicht auf den gesetzlich festgelegten Grenzwert, sondern unter den idealen Grenzwert gesenkt werden kann. Damit geht der VNCI-Vorschlag über die derzeitige Politik hinaus und zielt darauf ab, die Gesundheitsrisiken aufgrund der Exposition gegenüber Karzinogenen zu minimieren.

Ergebnisse

Es ist anregend, dass der Chemiesektor selbst einen Vorschlag unterbreitet, der die Unternehmen dazu verpflichtet, mehr gegen die Exposition gegenüber kanzerogenen Stoffen zu tun, als dies derzeit von ihnen erwartet wird. Derzeit erörtert der VNCI diesen Vorschlag mit dem niederländischen Verband für Arbeitshygiene (NVva), dem Sozial- und Wirtschaftsrat der Niederlande (SER), dem Ministerium für soziale Angelegenheiten und Beschäftigung (SZW) und dem Europäischen Chemieverband (CEFIC). Wenn sie Unterstützung für ihre Initiative erhalten, wird man sich an die Internationale Vereinigung für Arbeitshygiene (IOHA) und die Europäische Kommission wenden.

Gelernte Lektionen

Unternehmen und Sektoren können mehr tun als das, was gesetzlich vorgeschrieben ist!

Mehr Informationen
November 20, 2017
Über diesen Fall
Unternehmen:
VNCI
Land:
Die Niederlande
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Dirk van Well
Allgemeine Fakten

Fakten über krebserregende Stoffe:

  • Die direkten Kosten der Exposition gegenüber kanzerogenen Stoffen am Arbeitsplatz werden europaweit auf 2,4 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.
  • Jedes Jahr erkranken etwa 120.000 Menschen an Krebs, weil sie bei der Arbeit Kanzerogenen ausgesetzt sind.
  • Jährlich sterben mehr als 100.000 Menschen an berufsbedingtem Krebs.
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