Kampagne zur Schweißerinspektion
Übersicht
Verwandte Kanzerogene:
SchweißraucheArt der Intervention(en):
NachforschungenAnzahl der durchgeführten Inspektionen:
Seit 2014 wurden in 31 metallbe- und -verarbeitenden Betrieben Arbeitsplatzmessungen für verschiedene Schweißverfahren und die damit verbundenen Nachbearbeitungsprozesse wie Schleifen durchgeführt.
Dauer der Kampagne:
2015- (laufend)Umfang der Intervention
Wichtigste Pflichten
Geprüfte Pflichten gemäß CAD- und CMRD-Gesetzgebung
Schwerpunkt der Kampagne
Bei der Be- und Verarbeitung von metallischen Werkstücken werden Stäube oder Dämpfe freigesetzt, die kanzerogene Metalle oder Metallverbindungen enthalten können (z.B. Arsenverbindungen, Kadmium und Kadmiumverbindungen, Kobalt und Kobaltverbindungen, Chrom(VI)-Verbindungen und Nickelverbindungen). Die Bewertung der Exposition und der Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen erfolgt durch die Bestimmung der Staubexposition sowie der Exposition gegenüber den Bestandteilen. Vor Beginn des Projekts waren die Arbeitsplatzgrenzwerte für die Inhaltsstoffe neu festgelegt worden. Daher waren die alten Messdaten nur von begrenzter Aussagekraft. Ziel des Messprojekts war es, eine Datenbasis zu schaffen, mit der die Arbeitsplatzsituation vor Ort auch im Hinblick auf kanzerogene Stoffe besser beurteilt werden kann.
Wichtigste Ergebnisse der Intervention
Positive Ergebnisse
Die Arbeitsplatzmessungen ermöglichten es, die Exposition bei verschiedenen Schweißtechniken zu ermitteln und die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen zu bewerten.
Darüber hinaus wurden mehrere technische und organisatorische Maßnahmen identifiziert, die die Exposition gegenüber Formaldehyd deutlich reduzieren können. Die Erkenntnisse aus den Arbeitsplatzmessungen sind in die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 528) eingeflossen und haben damit direkte Auswirkungen auf den Arbeitsschutz in allen Betrieben, in denen Schweißarbeiten durchgeführt werden.
Negative Ergebnisse
In den meisten Unternehmen gibt es nur unzureichende Kenntnisse über das Ausmaß der Exposition gegenüber Gefahrstoffen und die Wirksamkeit der angewandten Schutzmaßnahmen. Bei der Festlegung der Schutzmaßnahmen wird die Hierarchie der Prävention und der Maßnahmen (das so genannte STOP-Prinzip) oft vernachlässigt. So werden beispielsweise Schweißer mit Atemschutzgeräten ausgestattet, anstatt die Schweißdämpfe direkt an der Quelle zu erfassen oder die Exposition am Arbeitsplatz durch Raumlüftung zu minimieren. Beschäftigte bei vorbereitenden und nachbereitenden Arbeiten sowie Umstehende sind daher unzureichend geschützt.
Wichtigste Ergebnisse nach der Intervention
- Verbesserung der Umsetzung von Schutz- und technischen Maßnahmen zur Verringerung und Vermeidung der Belastung durch Schweißrauch.
- Beispiele für bewährte Verfahren.
Umfang und Art des Vollzugs
- Mündlicher Rat
- Schriftlicher Rat
- Hinweis zur Verbesserung
Regierungspräsidium Kassel, Hessische Ländermessstelle für Gefahrstoffe, Projektbericht „Belastung durch partikelförmige Gefahrstoffe bei Schweiß- und Schleiftätigkeiten in Betrieben der Metallbe- und -verarbeitung“, 2021
Wichtige EU-Rechtsvorschriften
- CAD
- CMRD